Montag, 17. August 2015

Keller Textbausteine

Eintritt in Burgerladen

Man tritt ein in das Lokal, Dunst kommt einem entgegen. Er steigt langsam zur Decke empor. Es riecht nach Fritteuse und gegrillten Burgern. Man könnte meinen man steht direkt im Bratöl. Die stickige Luft lässt nicht viel Platz für Sauerstoff. Die etwas älteren Möbel sind mit einer feinen Fettschicht überzogen und der Mülleimer ist am überlaufen. Im Raum befinden sich nur drei Personen. Eine Verkäuferin, welche gezeichnet vom Fett ist und deshalb eine sehr unreine Haut hat steht hinter der Kasse. Ausserdem hängt in ihren verfilzten Haaren ein dreckiges Haarnetz. Sie gibt die Bestellung mit ihrer doch sehr tief klingenden und etwas männlichen Stimme an ihre Köche weiter. Die zwei in der Küche sehen aus wie Studenten, die sich doch gegen ein Studium entschieden haben. Beide tragen unreine Kleidung die gerade nur so von Fett trieft. Auf dem Kopf tragen sie Mützen auf denen man das Logo schon lange nicht mehr erkennen kann, weil sie so verrusst sind. Sie führen immer und immer wieder die gleichen Schritte aus. Der eine brät und belegt Burger, der andere frittiert Pommes und wäscht ab. Bei jeder vollen Stunde tauschen sie untereinander. So geht das den ganzen Tag, acht, neun manchmal sogar 10 Stunden lang. Sie sprechen den ganzen Tag nicht, dafür arbeiten sie schon zu lange zusammen, ihnen ist der Gesprächsstoff schon lange ausgegangen. 

Freitag, 6. Februar 2015

Essay Swissness

„Swissness“ ist ein grosser Begriff, er strahlt etwas Positives aus. Er wird überall in der Welt verwendet. Sei es das Firmen mit ihm für besondere Genauigkeit und Zuverlässigkeit werben, oder seien es Produkte die damit ihre Qualität hervorheben. 
Obwohl „Swissness“ überall verwendet wird, weiss niemand so genau, was er jetzt eigentlich bedeuten soll. Sind es nur Genauigkeit und Zuverlässigkeit? Ist es nicht auch Sicherheit, Pünktlichkeit usw.? Oder ist es nur ein Mittel um Die Preise zu erhöhen?

Es gibt sehr viele Beispiele für die Wertsteigerung von Produkten mithilfe einer Prise Swissness. Nehmen wir als Beispiel ein Original, wie es geeigneter nicht sein könnte, das Schweizer Taschenmesser. Wer kennt sie schon nicht, sie sind klein, handlich und überaus praktisch im Alltag. Solch ein Messer darf bei keinem Besuch in der Schweiz fehlen. Doch eine kleine Frage, was wäre dieses Produkt ohne diese Schweizerkreuz das prominent auf der Oberfläche ist? Es wäre nichts anderes, als all die tausende Messer aus dem Nahen Osten. Doch es hätte einen Unterschied, es wäre etwa 300% teurer. Niemand würde solch ein Produkt kaufen.
Ein weiteres Beispiel ist Schweizer Schokolade. Wie rechtfertigen Firmen wie Lindt, Frey und auch Toblerone ihre immensen Preise im Vergleich zu anderen Ländern. Ein Teil davon sind sicher die höheren Produktionskosten, ein anderer Teil sicher die hohe Qualität. Aber dies berechtigt sicher nicht den 5-fachen Preis.

Ziehen wir in Betracht, der Begriff „Swissness“ würde plötzlich für andere Werte stehen, so zum Beispiel für Korruption, Prostitution und Kinderarbeit. Keiner Dieser Firmen würde in Betracht ziehen mit diesem Begriff zu werben. Vielmehr würde man sich möglichst weit entfernen. Das nennt man treue zum Heimatort. Auf solchen Firmen kann man einen vernünftigen Staat aufbauen.
Viele Exportfirmen klagen dauernd über die hohen Produktionspreis in der Schweiz und allgemein über die hohen Kosten im Land. Seit dem der Mindestkurs aufgehoben wurde und der Franken erstarkt ist, haben die Jammerlieder auch nicht gerade abgenommen. Doch schaut man sich die Zahlen genau dieser Firmen an, bemerkt man dass es ihnen gar nicht so schlecht geht wie sie immer verlauten lassen. In Anbetracht dieser Tatsachen muss man sich fragen, ist der Wirtschaftsstandort Schweiz nicht ein Vorteil für diese Firmen? Sie können ohne Probleme doppelt so hohe Preise haben, aber verkaufen ihre Ware im Ausland trotzdem. Diese Möglichkeit auf den Begriff „Swissness“ zurückzugreifen, ermöglicht für die grossen Exportfirmen eine enorme Wertsteigerung.

Schlussendlich kann es diesen Firmen nicht so schlecht gehen, sonst wären sie schon lange in einem anderen Land. Es scheint, dass die Vorteile in der Schweiz überwiegen.