„Swissness“ ist ein grosser Begriff, er strahlt etwas
Positives aus. Er wird überall in der Welt verwendet. Sei es das Firmen mit ihm
für besondere Genauigkeit und Zuverlässigkeit werben, oder seien es Produkte
die damit ihre Qualität hervorheben.
Obwohl „Swissness“ überall verwendet wird, weiss niemand so genau, was er jetzt
eigentlich bedeuten soll. Sind es nur Genauigkeit und Zuverlässigkeit? Ist es
nicht auch Sicherheit, Pünktlichkeit usw.? Oder ist es nur ein Mittel um Die Preise
zu erhöhen?
Es gibt sehr viele Beispiele für die Wertsteigerung von
Produkten mithilfe einer Prise Swissness. Nehmen wir als Beispiel ein Original,
wie es geeigneter nicht sein könnte, das Schweizer Taschenmesser. Wer kennt sie
schon nicht, sie sind klein, handlich und überaus praktisch im Alltag. Solch
ein Messer darf bei keinem Besuch in der Schweiz fehlen. Doch eine kleine
Frage, was wäre dieses Produkt ohne diese Schweizerkreuz das prominent auf der
Oberfläche ist? Es wäre nichts anderes, als all die tausende Messer aus dem
Nahen Osten. Doch es hätte einen Unterschied, es wäre etwa 300% teurer. Niemand
würde solch ein Produkt kaufen.
Ein weiteres Beispiel ist Schweizer Schokolade. Wie rechtfertigen Firmen wie
Lindt, Frey und auch Toblerone ihre immensen Preise im Vergleich zu anderen
Ländern. Ein Teil davon sind sicher die höheren Produktionskosten, ein anderer
Teil sicher die hohe Qualität. Aber dies berechtigt sicher nicht den 5-fachen
Preis.
Ziehen wir in Betracht, der Begriff „Swissness“ würde
plötzlich für andere Werte stehen, so zum Beispiel für Korruption, Prostitution
und Kinderarbeit. Keiner Dieser Firmen würde in Betracht ziehen mit diesem
Begriff zu werben. Vielmehr würde man sich möglichst weit entfernen. Das nennt
man treue zum Heimatort. Auf solchen Firmen kann man einen vernünftigen Staat
aufbauen.
Viele Exportfirmen klagen dauernd über die hohen
Produktionspreis in der Schweiz und allgemein über die hohen Kosten im Land.
Seit dem der Mindestkurs aufgehoben wurde und der Franken erstarkt ist, haben
die Jammerlieder auch nicht gerade abgenommen. Doch schaut man sich die Zahlen
genau dieser Firmen an, bemerkt man dass es ihnen gar nicht so schlecht geht
wie sie immer verlauten lassen. In Anbetracht dieser Tatsachen muss man sich
fragen, ist der Wirtschaftsstandort Schweiz nicht ein Vorteil für diese Firmen?
Sie können ohne Probleme doppelt so hohe Preise haben, aber verkaufen ihre Ware
im Ausland trotzdem. Diese Möglichkeit auf den Begriff „Swissness“
zurückzugreifen, ermöglicht für die grossen Exportfirmen eine enorme
Wertsteigerung.
Schlussendlich kann es diesen Firmen nicht so schlecht gehen,
sonst wären sie schon lange in einem anderen Land. Es scheint, dass die Vorteile
in der Schweiz überwiegen.